Wiederaufbau eines Anwesens in Oberhaunstadt

Der ehemalige Bäckerladen mit Backstube und Wohnhaus bildet mit Treppengiebel und abgewinkelter Gebäudeform eine markante und harmonische Raumkante des Oberhaunstädter Dorfplatzes. Dieser erstreckt sich in Hanglage unterhalb der denkmalgeschützten Kirche, dem Pfarrhof und Mesnerhaus und bildet mit den genannten Gebäuden sowie dem benachbarten Wirtshaus ein ortstypisches Ensemble.

Der Bauherr versuchte zunächst das bestehende Gebäude zu erhalten, entschloss sich jedoch nach statischen Untersuchungen zum Abriss des Hauses und Wiederaufbau in historischer Kubatur. In den Jahren 2017/2018 entstand ein Neubau mit 10 Appartements und Gemeinschaftseinrichtungen für die Mitarbeiter eines Ingolstädter Handwerkerbetriebs.

Regionale Bauweise findet sich nicht nur in der Gebäudeform wieder, sondern auch in den verwendeten Baustoffen mit verputzten massiven Ziegelaußenwänden, dem zimmermannsmäßigen windschiefen Dachstuhl mit Biberschwanzdeckung, sowie historisch anmutenden und neu interpretierten Holzfenstern. Die Hanglage des Grundstücks wird im Gebäudeinnern durch unterschiedliche Niveaus und im Innenhof durch befahrbare Schleppstufen aufgenommen.

Vorgarten, Schlosserzaun und Hofmauer orientieren sich in ihrer Gestaltung und Materialwahl am gewachsenen Ortsbild.

Planung in Zusammenarbeit mit
Innenarchitektin: Bettina Neisen-Bellmann, Ingolstadt
Landschaftsarchitekt: Paul Melia, Ingolstadt
Statik: Schittig und Partner, Ingolstadt
Technische Gewerke: Gebrüder Peters, Ingolstadt
Energieberatung: GEKO GmbH, Ingolstadt

Fotos: Hubert Klotzeck (Innenaufnahmen), Frida Zellner